June 21, 2021 · 3 min read
In der Anfangsphase befand sich AiSight auf einem Scheideweg. Sollten wir oder sollten wir nicht unsere eigene Hardware herstellen? In diesem Artikel werden wir erklären, was uns davon überzeugt hat, dennoch den schweren Weg zu gehen.
Warum Hardware so „hart“ ist
Der erste und wichtigste Grund, warum Hardware so unbequem ist, liegt in der Tatsache, dass es sich hierbei um ein physisches Produkt handelt und daher erst dann freigegeben werden kann, wenn es sich als makellos erwiesen hat. Software lässt dagegen im Nachhinein viel mehr Raum für Verbesserungen. Bugs können jederzeit behoben werden und neue Updates freizugeben ist weitaus einfacher als eine völlig neue Produktlinie zu erstellen. Rückmeldungen von Kunden können ebenfalls einfacher und kontinuierlich umgesetzt werden.
Die Kosten solcher Prozesse unterscheiden sich ebenfalls erheblich. Die Marktfreigabe eines fehlerhaften Produktes kann viel schlimmere Folgen haben, als eine fehlerhafte Software freizugeben – nicht nur in Geldfragen, sondern auch in puncto Kundentreue, Zufriedenheit und unter Umständen sogar Sicherheit.
Der zweite Grund liegt darin, dass Hardware erheblich teurer ist – sowohl im Kostenaspekt als auch im Zeitaufwand. Die einzelnen Entwicklungsschritte dauern länger und teurer sein. Zudem ist es weitaus schwieriger, das Endresultat genau vorherzusagen. Das erste Beispiel, das uns hier in den Sinn kommt, ist die Zertifizierung. Um ein Hardware-Projekt zu zertifizieren, müssen zahlreiche Tests durchgeführt werden. Diese dauern lange und hängen von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Vereinfacht gesagt: Es reicht nicht aus, dass das Produkt einfach nur „funktioniert", um solch einen Test zu bestehen. Dies macht eine genaue Planung überaus schwierig und ungenau. Wann immer ein Schritt nicht erfolgreich ist, müssen zwei Schritte zurückgegangen werden.
Alle oben genannten Hardware-Eigenschaften sind vor allem für Start-ups besonders schwierig zu bewältigen. Die Finanzierung ist Grundvoraussetzung für den Erfolg der meisten Start-ups und natürlich sind sich auch die Investoren der Schwierigkeiten bewusst, die auf Hardwareunternehmen zukommen können. Die üblichen Finanzierungsrunden von Start-ups sind oft zu kurz im Vergleich zu den langwierigen Schritten, die die Produkte durchlaufen müssen; der einfache Vertrieb digitaler Produkte macht Software-Start-ups um einiges attraktiver.
Die Vorteile von eigenen Geräten
Nach dieser Einleitung werden sich unsere Leser eventuell fragen, warum dennoch jedes Unternehmen unbedingt eigene Hardware erstellen möchte. Hier gibt es unterschiedliche Gründe. Als Erstes fällt einem natürlich Apple mit dem iPod und dem iPhone ein. Diese beiden Produkte waren weder der erste Music-Player noch das erste Smartphone. Was sie jedoch von der Masse unterschieden hat, ist die einzigartige Softwareerfahrung, die die Produkte ihren Nutzern bieten konnten. Im Falle des iPods ist hier iTunes zu nennen, wovon Musik erworben, verwaltet und einfach auf das Gerät übertragen werden konnte.
Dasselbe Prinzip lässt sich auch auf die Maschinenüberwachung übertragen. Die Integration von Hardware mit Software ist der einzige Weg, um Datenerfassung und -analyse perfekt zu optimieren und Ergebnisse zu erzielen, die unglaublich genau, detailliert und leicht verständlich sind.
Vibrationsanalyse: Anforderungen an die perfekte Hardware
Was genau sind die Anforderungen, die erfüllt werden müssen, um die beste Wartungslösung zu erzielen? Als wir bei AiSight vor der Entscheidung zwischen Software- und Hardwarefirma standen, sind wir alle möglichen Alternativen zum Bau eines eigenen Geräts durchgegangen. Spoiler: Wir sind überglücklich, dass wir den schwierigen Pfad auf uns genommen haben, denn unser Aion-Gerät spricht für sich. Die Alternativen lauten wie folgt:
- Verwendung der internen Sensoren von Industriemaschinen. Einige Industriemaschinen verfügen bereits über ihre eigenen eingebetteten Sensoren. Hierdurch könnte es theoretisch möglich sein, die erforderlichen Daten zu extrahieren, um die Leistung zu überwachen und Prognosen zu erstellen. Jedoch haben nicht alle Maschinen diese Sensoren; und nicht alle Sensoren sind Vibrationssensoren (und das, obwohl die Vibrationsanalyse die beste Wahl für Industriemaschinen darstellt). Eingebaute Schwingungssensoren können sich je nach Maschine voneinander unterscheiden, was die genaue Anpassung von Algorithmen um einiges schwieriger macht. Das bedeutet, dass die Modelle entsprechend geändert werden müssen, wodurch die IT-Einrichtung enorm verlangsamt wird. Und noch schlimmer, wenn eine Mischung aus verschiedenen Sensoren benötigt wird, um Ergebnisse zu erzielen, die über eine einfache Predictive Maintenance Strategie hinausgehen, wird es noch einmal schwieriger, all diese Anforderungen präzise umzusetzen.
- Der Kauf von Sensor-Kits. Eine weitere Option bestünde darin, einfach bestehende Sensor-Kits auf dem Markt einzusetzen. Dies löst jedoch das Problem nicht wirklich. Es ist nämlich alles andere als einfach, genau das zu finden, was von einem Sensor-Kit benötigt wird. Oft liefern die Sensoren nicht die erforderlichen qualitativen Anforderungen, was die Flexibilität unglaublich einschränken würde. Im Falle von Aion haben wir unsere eigene Hardware erstellt, um das bestmögliche Verhältnis zwischen Vibration und Übertragung zu erreichen, um das Lesefenster unseres Algorithmus zu optimieren. Darüber hinaus konnten wir Edge-Computing einrichten und unseren ML-Algorithmus ausführen. Auf dem Markt erhältliche Sensoren sind nicht leistungsfähig genug und es besteht darüber hinaus nicht die nötige Flexibilität, um die Firmware auf höchstem Niveau anzupassen.
Eine Überwachungslösung, die genau auf Ihre Bedürfnusse zugeschnitten ist
Um unsere Mission zu erreichen und eine unbegrenzte Betriebszeit für Industriemaschinen anzustreben, mussten wir ein Gerät entwerfen, durch das unsere Software ihr volles Potenzial entfalten kann. Wenn auch Sie mit Aion starten möchten, planen Sie jetzt eine Demo.
© 2021 AiSight GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Telefon: +49 (0) 30 40363399
Website: https://aisight.de